Hopfen-AGRI-PV, so viel mehr als nur Solarstrom !

Am 16. Mai durften wird den Landwirt Josef Wimmer in Au i.d. Hallertau besuchen und seine und wohl weit und breit einzigartige Hopfen-AGRI-PV besichtigen. Bei optimalen Wetter wurde schnell klar, das es um mehr als die 944 kWp ging, die über den Hopfenpflanzen montiert waren.

Die Anlage befindet sich mitten im größten Hopfenanbaugebiet Europas auf rd. 460 Höhenmeter. Sie wurde nicht etwa über ein bestehendes Hopfenfeld gebaut. Sie ist das Hopfenfeld. Die Pflanzen wachsen an ihr empor. Da es für so ein Projekt keine Vorlage gab, hat der erfahrene Landwirt diese selbst konstruiert und statisch prüfen lassen. Auch das Landratsamt hat diese besondere Chance erkannt und reibungslos für diese Innovation die Genehmigung erarbeitet.

Mit dieser ersten Anlage geht es nun darum, Erfahrung zu sammeln, wie das optimale Zusammenspiel zwischen Beschattung + Hagelschutz durch die Module und bestem Wachstum für die Pflanzen, aussieht. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf begleitet das Projekt Agri-PV im konventionellen Hopfenbau (HoPVen) Projektleitung HSWT: Prof. Dr. Michael Beck, Prof. Dr. Markus Reinke. Sensoren für Bodenfeuchte, Temperatur und vieles mehr sind überall zu sehen. Deshalb ist das Hopfenfeld auch in drei Bereiche untergliedert – Ohne Module, kleine Modulfläche, größere Modulfläche.

Doch Landwirt Wimmer hat bereits seine eigenen Erfahrungen und 2024 die erste Ernte eingebracht. Und die sah gut aus. Weitere Stahlstützen sind bereits im nächsten Areal eingebracht. Traditionell werden auch dafür keine Betonfundamente verwendet. Vieles wird in den Boden geschraubt und bleibt damit auch rückbaubar. Doch bis dahin vergeht noch einige Zeit. 30 Jahre bleibt so eine Hopfenpflanze ertragreich, ähnlich den PV-Modulen. Und schon länger dienen die Hopfenpflanzen auch der Stromerzeugung. Denn neben den eigentlichen Dolden, fallen enorme Mengen an Blätter und Stengel an. Diese kommen in die nahegelegene Biogasanlage zur Stromgewinnung. Das Substrat kommt im Anschluss wieder aufs Feld als Dünger zurück.

Wasser ist hier ein weiteres Thema: Pro ha benötigen die Pflanzen ca. 1000 Kubikmeter des wertvollen Naß p.a., das klimabedingt immer kostbarer wird. Für die Region zunehmend eine zu lösende Aufgabe und erste Studien sind in Arbeit, ob es ergänzend aus nahegelegenen Flüssen geholt werden kann. Hochbehältern sollen dann als Speicher dienen. Der Pionier Josef Wimmer hat zwar einen eigenen Brunnen, doch weshalb nicht auch das Wasser von den Modulen sammeln? Diese Überlegung braucht nicht lange. Schon bei der nächsten Hopfen-PV-Anlage will er das Regensammeln integrieren. Anstelle von Erosion, wird dann der Boden in trocken Wochen damit versorgt.

Ja, seine Anlage stößt auf großes Interesse, nicht nur Funk und Fernsehen kommt, zusammen mit allerlei politischen Prominenz, vorbei. Sogar von einer Uni aus den USA; Illinos (Wettbewerb ist US-Bundesstaat Washington) samt Gouverneur, erhielt er schon besuch. Und diese mediale Präsenz hat wohl auch geholfen, damit das #Bayernwerk zügig den Netzanschluss freigeschaltet hat, war der Eindruck.

Die Sorte „Herkules“ kommt hier zu Einsatz. „Sicherlich, so Wimmer, gibt es auch klimaresistentere Sorten, doch die Brauer bestimmen die Qualität und hier geht es sehr viel um Tradition, die im Braugeheimnis hinterlegt ist“. Und dieses Handels-Konzept existiert weltweit, 80 % der Ernte aus der Region gehen in den Export.

Zum Dolden-Trocknen reicht der Energieertrag zeitlich gesehen noch nicht, denn bei der Ernte ist in den 3 Wochen der Hopfen, mit sehr langen Arbeitstagen, aufzubereiten. Der Jahresertrag entspricht dem Energiebedarf zwar – doch die Speichervolumen dafür wäre enorm. Die 150 kWp auf seinen Dächern helfen jedenfalls schon seit vielen Jahren dazu.

Es gibt noch andere Möglichkeiten die Sonnenenergie vor Ort zu nutzen. Da bei Hopfen eben nicht energieintensiv zu pflügen ist, sondern die Traktoren eher Pflege- und Transportaufgaben haben, wäre der elektrische Antrieb schon gut vorstellbar. Der #Fendt e100 Vario könnte hier gut passen, sagt Wimmer. Zumal dessen Akkus auch als #Stromspeicher dienen können, wenn sie nicht im mobilen Einsatz sind. Auch andere Landmaschinen-Hersteller sind bereits elektrisch aktiv.

Es gibt also noch jede Menge an Erfindungen, die hier ihren Ursprung finden können, um auch künftig, ganz ohne Öl- und Gas, die Versorgungssicherheit für gutes Bier sicher zustellen. Das HoPVen-Bier hat schon eine regionale Brauerei seit 2024 erstmals in der Rezeptur.

Vorstand Wolfgang Wegmann bedankte sich im Namen der Anwesenden und überreichte die Sonderedition des Kinofilmes von Carl-A. #Fechner, #POWER to CHANGE mit den Worten: „Sie, als Pioneer hätten auch sehr gut in diesem Film gepasst. Bleibt zu hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt. Sie wären dafür wohl ein idealer Protagonist „.

Zum Abschluss: auch Wimmers Tipp zur Einkehr, Landgasthof #Siebler, war eine gute Adresse. Die 18 Teilnehmer (mit 4 elektrischen Fahrzeugen) sind dort dann bestens angekommen und gut bewirtet worden, bevor es wieder zurück in den Landkreis #Regensburg gegangen ist.

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