1. ErFahrung IONIQ 5

Erste Eindrücke nach gut 150 km mit dem IONIQ 5  ( Hyundai 23-24.6.21)

Vorweg 1: Da ich kein Tester von Beruf bin, finden sich hier auch keine TesterGebnisse sondern „ErLebnisse“, die durchaus auch mit Unvermögen bei der Bedienung zusammenhängen können. 

Patrik Jurilj, Fachmann für den IONIQ 5, bei Platzer

Vorweg 2 : Herzlichen Dank an Herrn Patrik Jurilj (Bild – Patrik.Jurilj@platzer.de) und das Team vom Autohaus Platzer, Regensburg, welche den IONIQ 5 großzügig zur Verfügung gestellt haben.

Vorweg 3:  so mancher Vergleich bezieht sich auf den (Ur-)IONIQ 12/2016 (28 kWh) und darin 100.000 selbstgefahrenen km.   Und ja, das deutliche Interesse im Netz hat sich auch bei einer Veranstaltung vor Ort recht intensiv bestätigt.

Model-Daten:  58 kWh Batterie, 125 kW, Heckantrieb, kombiniert: 16,3 kWh/100 km; elektrische Reichweite bei voller Batterie: 400 km lt. Hersteller – Ausstattung TECHNIQ-Paket ; Es gibt 6 weitere Modelkombinationen, mit 72,6 kWh und bis 225 kW – Allrad.

Hier nun mein „Erlebnis“, vorgeprägt durch das Fahren mit dem Ur-IONIQ und vielen anderen  E-Auto-Fahrten.

Besuchermagnet – IONIQ 5 / AURELIUM Lappersdorf

Äußerlichkeiten: Der IONIQ 5 hat ein ganz neues Aussehen – Er ist als reines Elektroauto konstruiert. Während der IONIQ 5 Kofferraum kürzer geraten ist als beim Vorgänger, ist er jedoch höher, was für manchen 4-beinigen Passagier wichtig ist. Beide Ladekabel lassen sich gut aufgeräumt im Zwischenboden verstauen. Und bravo, der IONIQ 5 hat einen zusätzlichen Frontkofferaum (24 bis 57 l) bekommen – in dem deutlich mehr als ein Beauty Case unterzubringen ist. Ja und auch Anhänger-kupplung 750 – 1600 kg je nach Ausführung, bietet der Wagen an.

IONIQ 5 neben VW ID.4
IONIQ 5 neben VW ID.4

Das Einsteigen und Platzangebot für die Passagiere ist im gesamten Fahrzeug deutlich großzügiger. Test: Fahrersitz – eine Person mit rd. 2,0 m, hinter ihr jemand mit rd.1,9 m. Beide hatten richtig gut Platz – Die Rückbänke lassen sich geteilt verschieben. Also auch für die Langstrecke eine gute Reisevoraussetzung.  Das Fahrzeug öffnet  sich bei Annäherung- die Türen haben einen weiten Öffnungswinkel – hilft beim Einsteigen – hält einen aber auch beweglich um an den Türgriff zu kommen um das Auto zu schließen. Das satte Geräusch beim Türschließen gibt eine Vorahnung, was einen nun bei Fahren erwartet – rundum erholsamer Komfort. Der Größenvergleich (4,64 m x 1,89 m) mit einem VW ID4 ist passend.  

Fahren: Überraschend positiv, wie sich durch den langen Radstand (3 m), sowie die großen Räder, unsere Straßen deutlich anders, eben viel ausgeglichener, erfahren lassen. Die 350 NM entfalten schon bei dieser einfachen Version eine enorme Beschleunigung. Da fühlt man sich auf Landstraßen richtig wohl. Im Sportmodus ist dies nochmals deutlich intensiver und synchron auch dazu, das Lächeln der FahrerIn. Gut, dass die Paddels, links und rechts am Lenkrad, weiterhin vorhanden sind – mit ihnen hat man die 4 Rekuperationsstufen immer griffbereit. Diesmal jedoch, wie auch beim KONA ELECTRIC, mit der Funktion bis zum Stehen abzubremsen.  Der Spurhalteassistent hält sich vornehm zurück, wenn man die Hände am Lenkrad hat.  Alle die elektronischen Sicherheitssysteme jetzt aufzuzählen würde viel Text beanspruchen, kurz gesagt: es hat sich viel getan, das sich einfach und sicher erfahren lässt. Sämtliche Schilder für Geschwindigkeitsbegrenzung auch in Baustellen hat er gut erkannt.  Die Vordersitze, dort sitzt man einfach rundum richtig gut, wie es für den „Arbeitsplatz“ kaum besser geht.  Ein sehr klares Head-Up Display (Ausstattung UNIQ) und was mit Innen- und Außenlicht gestaltet wurde, sind nur einige weitere Punkte, weshalb sich dieser positive Eindruck beim Fahren eingestellt hat. Er ist einfach rundum klasse in allen Straßenlagen zu fahren – Mein Respekt an die Hyundai-Entwicklung. 

Sparsam in seiner Klasse – Energiegehalt wie 1,3 l Diesel

Verbrauch: Trotz so manchem Spurt  – der Energie-Verbrauch ist sicherlich etwas höher ausgefallen, zeigt sich bei Temperaturen von gut 22°, dass Katalogangaben durchaus realistisch sind. An den Sparfuchs-Ur-IONIQ reicht er jedoch nicht heran. Und wie hoch der Reichweitenunterschied Sommer/Winter ist, lässt sich so nicht einschätzen. Die angezeigten 13 kWh/100 km resultierten aus kurvigen Überlandfahrten an diesem Tag. Und die Ladeverluste sind bekanntermaßen bei Hyundai sehr gering, so dass all der Solar- oder Windstrom ganz direkt in die Weite trägt. 

Ein Sprinter bei Schnellladen –> Fernreisefreude pur

Das Aufladen: Klar, geht an der heimischen Steckdose. Doch endlich, ein 11 kW Lader an Bord. und passt somit recht gut zu den geförderten Wallboxen. Das macht das AC-Laden deutlich attraktiver und passt so in das Zusammenspiel mit der Solaranlage auf dem Eigenheim. Dieses Modell sollte bis zu enormen 180 kW Ladeleistung zeigen. Das liegt auch an der neuen 800 V Struktur des Akkus. Am Regensburger 350 kW HPC-Lader haben wir max. 120 kW (568 V) schon bei 48 % auf  90 %, geladen bekommen. Mit unserem Durchschnittsverbrauch an diesem Tag sind das 120 km in 10 Minuten. Klasse dabei, wie lange er die hohe Ladeleistung hält: Bei 80 % lag die Leistung noch bei 80 kW, was fast alle anderen E-Autos alt aussehen lässt. Im Fahrzeug wird dabei alles Relevante gezeigt. Man braucht somit nicht mehr vor dem Display der Säule zu stehen. Kurz, so ein flottes Laden ist ein großer weiterer Schritt bei Langstrecke und kommt dem TESLA hier schon auf Augenhöhe entgegen.    

Übersichtlich im Cockpit, auch das Laden.

Zum Schluss: Mit den gut 150 km an diesen beiden Tagen, mit etlichen Beifahrern hat der IONIQ 5 viele sympathische Seiten von sich gezeigt. 5 Jahre nach dem ersten IONIQ hat dieses Fahrzeug, das einen Listenpreis ab 42.000 € bis 55.000 € + X € nennt, vieles Gute von seinem legendären Vorgänger übernommen und zudem sich sehr positiv weiterentwickelt, was auch von Mitfahrern zu hören war.    

Geht auch in beide Richtungen – Laden und Entladen

Und, ja stimmt, man kann das Fahrzeug auch entladen – mit dem Adapter können aus der Ladebuchse auch wieder 240 V, 16 A entnommen werden. 

Damit lässt sich  also alles anstecken – von der Musikanlage bis zur elektrischen Kettensäge – einfach alles, was einen Schukostecker hat und klar, auch ein anderes eAuto oder eBike lässt sich damit laden. Ob es deswegen der ADAC oder das THW einflottet wird sich zeigen. Für Taxifahrer scheint dieser Wagen viele gegenwärtige Antworten parat zu haben. 

Fährt am Besten mit Erneuerbaren

Somit, solch ein Fahrzeug,  mit solchen kompetenten und engagierten Leuten, wie Herrn Patrik Jurilj und seinen Kollegen vom AH Hyundai Platzer in Regensburg – VIELEN DANK – wird der IONIQ 5 in unserer Region sicherlich bald das Straßenbild prägen. 

Wolfgang Wegmann, eMobilCafe, SAMOS Solarförderverein Regensburg e.V.

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